Wiederaufbau und Instandhaltung von Korallenriffen

„Wir bauen Häuser
für Fische.“

Korallenriffe sind die Grundlage eines gesunden marinen Ökosystems. Sie versorgen Millionen von Menschen mit Nahrung, schützen Küsten vor Stürmen und Erosion und bieten Lebensraum sowie Laich- und Aufwuchsgebiete für zahlreiche Fischarten.

Neben ihrer ökologischen Bedeutung schaffen sie auch Arbeitsplätze und Einkommen für Küstengemeinden – sei es durch Fischerei, nachhaltigen Tourismus oder wissenschaftliche Forschung.

Indonesien liegt im Herzen des Korallendreiecks, einer der artenreichsten Regionen der Erde. Über 75 % aller bekannten Korallenarten leben hier. Doch Klimawandel, Überfischung und Umweltverschmutzung setzen diesen einzigartigen Ökosystemen stark zu.

Deshalb setzt We Do OCEAN auf wissenschaftlich fundierte Methoden, um Korallenriffe nicht nur wiederherzustellen, sondern sie langfristig widerstandsfähiger zu machen. Durch enge Zusammenarbeit mit Forschern, lokalen Gemeinschaften und innovativen Technologien entwickeln wir nachhaltige Lösungen, die marines Leben schützen und Küstenökosysteme stabilisieren.

das Naturerbe Korallenriff leidet

Korallenriffe verschwinden – und mit ihnen das Leben im Ozean. Warten ist keine Option. Wir müssen jetzt Lösungen finden und handeln, bevor es zu spät ist. Der Schutz und die Wiederherstellung der Riffe sind essenziell, um das marine Ökosystem zu bewahren – für Küstengemeinden, für den Planeten, für uns alle. Werden Sie Teil der Lösung!

Stellen Sie sich einen Wald ohne Bäume vor. Was bleibt, ist kahles Land ohne Leben.

Zeit, etwas zu tun!

Reef Restoration

We Do OCEAN

Wir Machen MEER!


Was uns treibt -

UNSER ZIEL
Über vier Jahre hinweg arbeitete das Team von We Do OCEAN aktiv am Aufbau eines der größten restaurierten Riffe Indonesiens mit – nicht nur durch direkte Wiederaufbauarbeit, sondern auch durch finanzielle Unterstützung unserer Sponsoren.

Diese Zeit hat wertvolle Einblicke gebracht: in erfolgreiche Restaurationsmethoden, aber auch in die Herausforderungen, die langfristige Riffwiederherstellung mit sich bringt.

Heute schlagen wir einen neuen Weg ein – mit einem stärkeren Fokus auf wissenschaftliche Erkenntnisse und langfristige Widerstandsfähigkeit der Riffe.
Durch enge Zusammenarbeit mit Forschungsteams und durch innovative Restaurationsmethoden wollen wir nicht nur Korallen pflanzen, sondern das System stabilisieren und schützen, um wertvolle Informationen über die Resilienz der Korallen in Zeiten der globalen Erwärmung des Ozeans zu gewinnen.

UNSERE METHODE -

MARRS reef star
Die MARRS Reef Star-Struktur ist eine sechseckige Stahlkonstruktion, die mit Harz und Sand beschichtet ist und als künstliches Substrat für bis zu 18 Korallenfragmente dient. Diese Methode hat sich bewährt, da sie modular, flexibel einsetzbar und besonders effektiv beim Wiederaufbau geschädigter Riffe ist.

Die Reef Star-Strukturen werden eng aneinander auf dem Meeresboden verankert, um eine hohe Dichte an Korallen zu ermöglichen. Diese Dichte fördert die rasche Ansiedlung mariner Artenvielfalt und beschleunigt die natürliche Regeneration des Ökosystems.

Acropora-Korallen wachsen besonders schnell und spielen eine wichtige Rolle im Wiederaufbau von Riffen. We Do OCEAN setzt jedoch zusätzlich auf eine höhere Diversität von Korallenarten, um langfristig stabilere und widerstandsfähigere Ökosysteme zu schaffen.

Eine vielfältige Zusammensetzung trägt nicht nur zur strukturellen Gesundheit des Riffs bei, sondern stärkt auch dessen natürliche Reproduktionsfähigkeit und Widerstandskraft gegenüber Umweltveränderungen. Nach etwa sechs Monaten wachsen die Korallenfragmente fest, und innerhalb von zwei Jahren entsteht ein lebendiges Riff, das Schutz und Lebensraum für zahlreiche Meeresbewohner bietet.

WO GEHT ES HIN

Neue Projekte
Seit der Geburtsstunde des Wiederaufbaus von Korallenriffen vor Padangbai 2019 auf Bali waren wir aktiv daran beteiligt, ein komplexes marines Ökosystem wiederherzustellen – Monat für Monat wuchs es, auch dank Ihrer Unterstützung.

Ein karges Unterwassergebiet, einst ohne jegliches Leben, hat sich in eine blühende Landschaft voller Artenvielfalt verwandelt.

Aufbauend auf dieser jahrelangen Erfahrung in der Riffrestauration entwickelt We Do OCEAN nun eigene Projekte, die wissenschaftlich begleitet und auf langfristige Stabilität ausgelegt sind.

Projekt 1: Wissenschaftlich begleitete Riffrestauration in Padang Bai

Mit finanzieller Unterstützung des LIONS Club Langenfeld startet We Do OCEAN ein neues Restaurationsprojekt in Padang Bai. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet von Prof. Dr. Christian Voolstra (Universität Konstanz), Präsident ICRS (International Coral Reef Society) und seinem Team.

Ziel ist es, herauszufinden, welchen Einfluss Auf- und Abwärtsströmungen sowie kalte Meeresströmungen auf die Widerstandsfähigkeit von Korallen haben. Während an vielen Standorten Riffe durch steigende Meerestemperaturen massiv geschädigt wurden, gibt es in dieser Region noch intakte Korallenriffe. Warum ist das so?

Um diese Frage zu beantworten, werden wir an der Restaurationsseite Temperaturlogger installieren und ein 100 m² großes Laborriff errichten, das kontinuierlich überwacht wird und Korallen aus unterschiedlichen Regionen beherbergt. Kann man die Eigenschaften von Korallen aus unterschiedlichen Standorten importieren und so ihre Widerstandsfähigkeit beeinflussen?

Dieses Projekt ermöglicht es uns, nicht nur Korallen zu restaurieren, sondern wertvolle Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie sich Riffe langfristig stabilisieren und an veränderte Umweltbedingungen anpassen können.

Projekt 2: Erweiterung und Instandhaltung eines bestehenden Riffs

Neben der Neugestaltung eines wissenschaftlich begleiteten Riffs setzen wir uns auch für den langfristigen Erhalt bereits bestehender Korallenstrukturen ein. In Zusammenarbeit mit der MARRS-Trainerin Pariama Hutasoit und ihrem Team von Blue Harmony Bali erweitern und pflegen wir ein Riff, das bereits vor vier Jahren vor der Küste von Padang Bai angelegt wurde.

Dieses Riff hat sich in den letzten Jahren zu einem lebendigen Ökosystem entwickelt, das zahlreiche Fisch- und Korallenarten beheimatet. Doch Korallenriffe sind dynamische Lebensräume, die kontinuierlicher Pflege und Beobachtung bedürfen. Durch die Erweiterung dieses Standorts können wir nicht nur die Artenvielfalt weiter fördern, sondern auch wichtige Erkenntnisse aus unserem wissenschaftlichen Forschungsriff gezielt einbringen.

Gleichzeitig bietet dieses Riff eine direkte Möglichkeit für Engagement: Interessierte können sich finanziell beteiligen oder direkt vor Ort mithelfen, neue Korallenfragmente zu pflanzen und das Riff instand zu halten. Durch diese gemeinsame Anstrengung schaffen wir nicht nur neue Lebensräume, sondern tragen aktiv zum Schutz unseres Ozeans bei.

Lassen Sie uns gemeinsam „Häuser für Fische“ bauen und die Zukunft der Korallenriffe sichern!

Wir geben Antworten

Häufig gestellte Fragen rund um den Wiederaufbau von Korallenriffen

Korallenriffe sind nicht nur unglaublich schön und farbenprächtig, sondern begeistern Menschen – spätestens seit dem Film “Findet Nemo” weltweit. Abgesehen davon erfüllen Korallen jedoch weitere für unseren Planeten wichtige Aufgaben, die den wenigsten transparent sind.

Den Lebensraum für Fische bildend, als Laich- oder Schulplatz, ernähren Riffe ganze Familien! Ein totes Riff beherbergt keine Fische. Es ist nur noch bares Land ohne Leben. Küstengemeinden leben vom Fischfang. Kontrollierte Fischereipraktiken vorausgesetzt, sind die Fischer in dörflichen Regionen abhängig von Korallenriffen. Ohne Korallen – kein Fisch. 

Korallenriffe sind Küstenschutz! Die Struktur von Korallenriffen wirkt wie ein natürlicher Wellenbrecher. Sie reduzieren die Energie von Wellen und schützen so die Küsten vor Erosion und Überflutung. Besonders in Zeiten des Klimawandels und steigender Meeresspiegel sind intakte Riffe von großer Bedeutung.

Korallenriffe bieten den Einwohnern durch Tourismus, Fischerei und Freizeitaktivitäten Millionen von Arbeitsplätzen.

Sie sind der “Medizinschrank” der Erde. Viele Medikamente stammen von Korallenriffen ab und dieses Spektrum ist noch lange nicht ausgereizt. Vieles ist bislang unentdeckt. Die Entdeckung hängt jedoch vom Überleben der Korallenriffe ab.

Darüber hinaus stellen Meeresökosysteme die größte Kohlenstoffsenke der Welt dar. Meereslebewesen sind ein wesentlicher Teil des marinen Kohlenstoffkreislaufes, der für die Kohlenstoffspeicherung essenziell ist. Es wird geschätzt, dass Fische 16 Prozent des gesamten Kohlenstoffflusses ausmachen. Aber ohne Korallen – kein Fisch.

Korallenriffe sind alles andere als gesund. Etwa die Hälfte der Flachwasserkorallen hat unser Planet in den letzten drei Jahrzehnten schon verloren. Geht das Korallensterben in diesem Tempo weiter, werden in weniger als 30 Jahren bis zu 90 Prozent aller Korallen verschwunden sein. Und das wäre weitaus dramatischer für die Welt als nur ein paar weniger Korallen-Videos in sozialen Medien.

Klimawandel und Übersäuerung:

Durch den Anstieg der Wassertemperatur weltweit verlieren Korallen ihre Algen, mit denen sie in Symbiose leben, und bleichen aus. Allein dadurch sind die globalen Korallenbestände in den letzten beiden Jahrzehnten um rund 20 Prozent zurückgegangen. Das zweite große Problem ist, dass die Ozeane saurer werden, den sie absorbieren rund 30 % des weltweiten CO2. Das Gas reagiert zu Kohlensäure, und der pH-Wert des Wassers sinkt – eine Gefahr für Organismen, die ihre Schalen und Skelette aus Kalk aufbauen: Korallen werden fragil und brechen mit der Zunahme des Extremwetters schneller ab.

Zerstörerischer Fischfang:

Die Fischerei setzt vermehrt Netze ein, die mit ihren Rollen und Platten wie Bulldozer über den Meeresboden walzen. Intakte Korallenriffe, die über Jahrhunderte gewachsen sind, können so binnen kürzester Zeit zerstört werden –  in Brachland ohne Leben.
Dynamit-Fischerei – längst in großen Teilen auch in Indonesien verboten – zerstört im Bruchteil einer Sekunde leuchtend bunte Riffe in Unterwasser-Wüsten. Ankerschäden, durch nachlässige Fischer lassen gesunde Riffe als Kraterlandschaften zurück. Der Lebensraum für Tiere wird dadurch zunehmend weniger.

Verschmutzung der Ozeane:

Pestizide, Herbizide, Dünger, Reinigungsmittel, Abwasser, Öl und Unmengen an Plastikteilchen und anderen Festkörpern machen unsere Ozeane zur Mülldeponie. Pro Stunde landen rund 675 Tonnen Müll im Meer, die Hälfte davon ist Plastik und daraus resultierendes Mikroplastik. Der größte Teil dieser Abfälle (80 %) stammt vom Land und kommt über Flüsse ins Meer. Aber auch der Seeverkehr trägt dazu bei. Diese Verschmutzung schädigt nicht nur die Gesundheit aller Organismen im Ozean, sondern vermehrt das Algenwachstum, welches das Wasser trübt und den Korallen das nötige Sonnenlicht nimmt. 

Freizeitaktivitäten:

Unser Verhalten im Ozean bei Aktivitäten wie Schnorcheln oder einfaches Schwimmen im Meer nach dem Sonnenbad schädigt Korallen immens. Ein Bestandteil von vielen Sonnenschutzmitteln verwandelt sich in Korallenpolypen in ein Licht-aktiviertes Gift. Dieses Phototoxin schadet dabei besonders Korallen, die ohnehin schon von der sogenannten Bleiche betroffen sind.

Taucher mit unzureichender Tarierungskontrolle zerstören Korallen oder wirbeln den Untergrund auf, sodass Sand die empfindlichen Polypen der Korallen ersticken lässt.

Korallen sind tatsächlich winzige Tiere und keine Pflanzen. Sie ernähren sich von Plankton und scheiden Substanzen aus, welche die Grundlage für Korallenriffe bilden. Sie haften Ihr ganzes Leben in Kolonien zusammen und filtern Nährstoffe aus dem Ozean heraus. Die bekanntesten Korallen sind Steinkorallen, denn sie können große Riffe bilden, auf denen sie leben. Im Laufe ihres Lebens scheiden die Steinkorallen Kalk aus, so dass der Berg, auf dem sie haften, immer größer wird. Wenn eine Koralle stirbt, bleibt der Kalk bestehen und wird sofort von neuen Korallen besiedelt. Weil Korallenriffe sehr langsam wachsen, gehen Wissenschaftler davon aus, dass die großen Riffe dieser Welt viele Tausend Jahre alt sind.

Korallen gehören zu den Polypen (Nesseltieren). Ihr Körperbau ist sehr einfach: ein hohler, weicher, skelettloser Zylinder, der oben eine Mundöffnung hat, welche von Tentakeln umgeben ist. Mit den Tentakeln jagt der Polyp Plankton und verteidigt sich. Viele Korallen leben außerdem mit kleinen Algen in Symbiose. Mittels Photosynthese stellen die Algen Kohlenhydrate her, von denen sich die Polypen ernähren.

In Korallenriffen lebt eine Vielzahl von Meereslebewesen. Fische, Schnecken, Krebse und Muscheln sind hier ansässig oder kommen zum Jagen ins Riff. Korallenriffe sind damit auch die Kinderstube unzähliger Fischarten.  So wie an unserer Livingseas Coral Restoration Site. Vor einigen Monaten zogen sogar die ersten Baby Haie ein und große Schulen von Barracudas tunneln über dem Riff! Riffe sind die Infrastruktur für Leben unter Wasser. Gibt es keine Riffe, gibt es keine Fische. So einfach ist das.

Acropora-Korallen gehören zu den wichtigsten Bausteinen eines Korallenriffs. Ihre filigranen, verzweigten Strukturen wachsen besonders schnell und schaffen innerhalb kurzer Zeit Lebensraum für zahlreiche marine Arten. Diese Pionierkorallen sind essenziell für die erste Phase der Riffregeneration, da sie mit ihrer schnellen Besiedlung Algenwachstum reduzieren und das Ökosystem stabilisieren.

Doch ein gesundes Riff braucht mehr als nur schnelle Pioniere. Langsam wachsende Hartkorallenarten, wie Porites oder Favia, bilden massive Kalkskelette, die langfristig für strukturelle Stabilität sorgen. Diese stabilen Korallenarten schützen das Riff vor Erosion, widerstehen Stürmen und schaffen dauerhaften Lebensraum für eine Vielzahl an Meeresbewohnern. Ihre Anwesenheit erhöht die Biodiversität und verbessert die natürlichen Fortpflanzungszyklen des Riffsystems.

Durch diesen ganzheitlichen Ansatz kombiniert We Do OCEAN schnelle Regeneration mit langfristiger Widerstandsfähigkeit – für Korallenriffe, die nicht nur wachsen, sondern auch überdauern.

Korallenriffe sind die Regenwälder der Meere – doch sie sind bedroht. Mit Ihrer Unterstützung können wir sie erhalten und wiederaufbauen – wissenschaftlich fundiert, nachhaltig und gemeinsam mit lokalen Gemeinschaften. Jeder Beitrag zählt. Helfen Sie mit!

WAS EINER ALLEIN NICHT SCHAFFT, SCHAFFEN VIELE

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